Jörg Engelhardt

Bildhauer

 

29.07. - 07.10. 2012


Weserburg - Bremen

http://www.weserburg.de/?id=487
















Kunstraum Bad Saarow - Jörg und die Affen! 27. August - 09. Oktober 2011






















                                                                                                               


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Texte



Märkische Oderzeitung 14. Mai 2011

Der Tierbändiger

Als 12-Jähriger hat Jörg Engelhardt im Atelier seines Vaters in Jäckelsbruch seine erste Bronze gegossen. Jetzt arbeitet der Bildhauer wieder dort - sein Lieblingsmotiv: Affen / Von Stephanie Lubasch

Tief hängt der Himmel über Jäckelsbruch (Märkisch-Oderland). Am ehemaligen Rittergut westlich des Wriezener Ortsteiles Eichwerder endet die kurze Stichstraße. Eine Handvoll Häuser, alte Mauerreste - und, hinter Bäumen und Gebüsch versteckt, eine Wiese voller Skulpturen. Große, kraftvoll behauene Steinblöcke, daneben schlanke Plastiken. Die meisten davon hat Horst Engelhardt dort in den märkischen Sand gesetzt. Vor mehr als 30 Jahren kamen der Bildhauer und seine Frau ins Oderbruch, bauten erst ein Haus, dann das schon bestehende, verfallene Atelier wieder auf. Ein magischer Ort.

"Ich muss hier unbedingt mal aufräumen", sagt Jörg Engelhardt und blickt auf die unzähligen Kunstwerke, die sich in dem hohen, lichtdurchfluteten Raum stapeln. Der 33-Jährige, der in die Fußstapfen seines Vaters getreten ist, hat gerade sein Studium an der Bremer Kunsthochschule beendet. Irgendwann, ist er sich sicher, wäre er auf jeden Fall wieder in seine alte Heimat zurückgekehrt. Dass es so schnell gehen würde, hat er nicht gedacht. Die schwere Krankheit seines Vaters war der Auslöser.

"Ich habe Glück, dass ich hier sein darf", sagt Jörg Engelhardt dennoch. Er liebt das Atelier, in dem er schon als kleiner Junge gespielt hat. Einst gehörte es dem von Adolf Hitler und Albert Speer protegierten Bildhauer Arnold Breker - eine historische Last, die der Familie erst nach der Wende so recht bewusst geworden ist. Heute versucht Jörg Engelhardt, das locker zu sehen. "Ich bin die dritte Generation, die hier arbeitet. Und ich verbinde mit dem Raum etwas anderes, als die Erinnerung an die Nazis. Für mich ist das einfach das schönste Atelier, das man sich vorstellen kann."

Zwölf Jahre alt war Jörg Engelhardt, als er dort seine erste Bronze gegossen hat. Ganz ohne Druck, das gleich als seine Berufung zu sehen. "Mein Vater hat die Zügel immer locker gelassen. Zum Glück. Unter Zwang mache ich gar nichts." Die Familie bleibt gelassen, auch, als der Sohn durchs Abitur rauscht. "Ich musste mir einen anderen Weg suchen", erzählt er. Dieser andere Weg ist für ihn eine Ausbildung zum Goldschmied.

Das Handwerk lernt Engelhardt vier Jahre lang an der Staatlichen Zeichenakademie in Hanau. Eine gute Entscheidung, wie er heute meint. "Aber ich bin froh, dass ich niemals eine Anstellung gefunden habe..." Am Ende schlägt sein Herz dann eben doch mehr für die Bildhauerei - und die Freiheit, die man als Künstler hat. So gesehen sei das "der beste Beruf der Welt".

Den geht er allerdings mit weitaus mehr Leichtigkeit an, als es noch die Generation seines Vaters getan hat. Bildhauerei ist für Jörg Engelhardt nicht mehr nur die kräftezehrende Arbeit am Stein. Er hat sich eher dem kleinen Format verschrieben, Bronzen, die oft nicht größer sind als eine Handfläche. "Das ist gerade mein Material, ich weiß, wie ich damit arbeiten kann", sagt er. Und findet auch nichts dabei, den teuren Stoff hin und wieder mit Farbe zu bearbeiten. "Für mich ist das eine Addition, und ich finde auch, dass nicht immer alles auf das ,edle Material' abzielen muss. Das Leben ist doch auch farbig."

Engelhardts liebstes Motiv: Tiere, speziell Affen. Den ersten, den er formte, hat er immer noch - einen introvertierten, melancholisch dreinblickenden Kong. Mittlerweile gibt es unzählige große und kleine Affen, eine "Affenschaukel" gar, bunte und blasse, starke und schwache, lustige und traurige. "Affen sind uns einfach am ähnlichsten", erklärt Engelhardt seine Vorliebe fürs Objekt. Und: Einen Affen könne man "blöd" aussehen lassen, ohne dass sich jemand daran störe. Menschliche Charakterstudien, projiziert aufs Tier - so ließe sich seine Arbeit wohl ganz gut beschreiben.

Einen weiteren Platz für Inspirationen, gar nicht weit entfernt vom Tierpark, hat er im Zirkus gefunden. Dort sind die Clowns die Lieblinge - und für Engelhardt die Helden. Am Tag seiner Diplomverteidigung ist er zum Erstaunen seiner Professoren sogar selbst in die Manege gestiegen, als Zirkusdirektor, und hat hinter einer roten Kordel seine Menagerie aufmarschieren lassen.

Engelhardt lacht, wenn er sich daran erinnert. Und weiß doch, dass ihm diese Leichtigkeit nur möglich ist, weil er sein Arbeit beherrscht. Etwa 95 Prozent Handwerk und fünf Prozent Kreativität, so sei das eben. Der schönste Moment ist für ihn dabei, wenn er seine Ideen in Wachs modelliert. Ein umgedrehter Pappbecher, auf den er einen seiner Affen setzt - schon sind sie da, die Einfälle.

So sehr Jörg Engelhardts Werke auch für einen spielerischen Umgang mit den Themen und Materialien stehen: Dem Zufall überlässt er nichts. Immer wieder sind seine so putzig anmutenden Figuren Kommentar zu unserem Umgang miteinander, zu Lebenssituationen, gern gepflegten Vorurteilen. Sich diese Freiheit nehmen zu können, ist ihm wichtig.

Ebenso wie die Möglichkeit, sich nun, da er selbst es nicht mehr kann, der Arbeit seines Vaters zu widmen. Noch immer warten im Kühlschrank ein paar von Horst Engelhardts Modellen darauf, gegossen zu werden. Und irgendwann, so hofft der Sohn, will er dem Vater auch wieder den Weg ins Atelier ermöglichen. "Mein Vater", sagt er, "ist die größte Person in meinem Leben, mein Mentor, mein Freund. Ich muss versuchen, den Dialog wieder zu eröffnen."


Harte Arbeit an schwerem Material / Von Susanna Hoke


Sechs Männer in gekrümmter Haltung, im scheinbaren Versuch, sich aus unsichtbaren Fesseln zu befreien. Unter der Haut zeichnen sich ihre Rippen ab, manche bedecken die Gesichter mit den Fäusten. „Für mich sind das Geiseln, gebrochene Figuren“, sagt Jörg Engelhardt über die Bronze-Skulptur seines Vaters, des Bildhauers Horst Engelhardt. Die Arbeit mit dem Titel „Appassionata“ (Die Leidenschaftliche) von 2009 ist Teil der gemeinsamen Engelhardt-Ausstellung „Herbststurm“ mit Ölbildern und Plastiken, die am Sonntag im Schloss Altranft (Märkisch-Oderland) eröffnet wird.

Zu sehen ist auch die Arbeit „Hiob“, zwei Körper im Kampf miteinander verschlungen. Der Beitrag von Horst Engelhardt zum diesjährigen Kunstpreis der Märkischen Oderzeitung thematisiert die biblische Geschichte um den Mann, dessen Glaube Gott auf die Probe stellt, indem er ihm fast alles nimmt. Er lässt ihn sinnlos leiden, bis Hiob den Tag verflucht, an dem er geboren wurde. Die Plastik zeigt sein Ringen mit Gott, eine verzweifelte, aber auch sinnliche Umklammerung. Geradezu unbekümmert wirken dagegen die Arbeiten von Jörg Engelhardt. Auf den ersten Blick. Da ist zum Beispiel die Zirkusszene „Allez hopp!“, wo der Dompteur seine vier Löwen in der Manege in Schach zu halten versucht. Aber wie lange noch? Das Tier in seinem Rücken setzt schon zum Sprung an. Eine andere Arbeit zeigt einen winzigen, kraftlosen King Kong im Käfig, daneben einen in der Kampfarena aufgespießten Stier – wie als Mahnmal auf einem Sockel. Die gratigen Stücke wirken rau und echt, die Arbeitsspuren von Hammer, Meißel und Feile sind von keiner Patina überdeckt, sie sollen bleiben. „Das ist ehrlicher“, sagt Jörg Engelhardt.

Der gelernte Goldschmied studiert Bildhauerei in Bremen. Er sei einer von wenigen, die „noch rausgehen, beobachten und mit Figuren arbeiten“, sagt der 32-Jährige. Die „alte Kunst“, für die auch sein Vater steht, die harte Arbeit an schwerem Material, zähle nicht mehr viel. Eine Zeitlang war er fast täglich im Zoo, beobachtete Mimik, Gestik, Haltung und Bewegungen der Schimpansen, machte Skizzen für seine Ölbilder und Bronze-Skulpturen. Seine Werke lässt er für sich stehen: „Die Leute sollen sich beim Betrachten ihre eigene Geschichte zusammenbasteln, abschweifen, ins Träumen kommen.“

Wegen einer schweren Erkrankung wird Horst Engelhardt (59) bei der Ausstellungseröffnung nicht anwesend sein. Der gebürtige Sachse lernte erst Steinmetz, bevor er in Dresden Bildhauerei studierte und Meisterschüler an der Akademie der Künste der DDR bei dem vor Kurzem gestorbenen Werner Stötzer wurde.

Seit 34 Jahren lebt und arbeitet Horst Engelhardt in Jäckelsbruch (Märkisch-Oderland), in dem Atelier, das Adolf Hitler seinem Lieblingsbildhauer Arno Breker einst zum Geschenk machte.





























 

 

 









 

ohne Worte * Bronze mit Öl bemalt * 2012

Denkender * Öl auf Leinwand * 2007  

Affenzirkus * Bronze mit Öl bemalt auf Holz * 2011 

DER FRITZ

das Magazin für Kultur und Lebensart in Brandenburg

Ausgabe: #02/2012

Preis: 3,90€

Seite: 52 - 53 Jörg Engelhardt

http://hilker-berlin.de/de/kunst/junge-wilde/jörg-engelhardt




Neumitgliederausstellung


Ausstellende Künstler: Mathias Melchert, Anna Filimonova, Mady Piesold, Conrad Panzner, Susanne Göritz, Renate Pfrommer, Susanne Ring, Jörg Engelhardt, Martin Grade, Julia Winter, Michael Wagner, Julia Hass, Klaus Peter Mollenhauer, Franziska Zänker

Vernissage: 16. März 2013 um 16:00 Uhr

Dauer der Ausstellung: 17. März - 14. April 2013

BVBK

Charlottenstraße 122

14467 Potsdam

tel 0331 - 270 65 38

fax 0331 - 270 65 39

http://www.bbk-brandenburg.de

Aktuelles - Ausstellung

Monkey - Artist

02.07. - 25.07.2013 in der Galerie B in Frankfurt/ Oder

http://www.ffkv.info/ausstellung.html

Am Computer gezeichnete Affen 2013

„KONZENTRATION“

MALEREI, SKULPTUR, PLASTIKEN

Von Tanja Röttenbacher


Zur Vernissage am Sonntag, dem 9. Mai 2010 um 18 Uhr

sind Sie und Ihre Freunde herzlich eingeladen.


Leicht und schwer konzentrieren sich


Konzentration –  so der Titel einer Ausstellung der Bildhauer/ Maler Horst und Jörg Engelhardt. Im Essener Kunstraum Notkirche eröffnen die Künstler am 9. Mai 2010 ihre Vernissage unter der Leitung von Pfarrer Werner Sonnenberg.Aus Bronze, Holz und Stein zeigen sie eine Auswahl ihrer Werke. Beide Künstler konzentrieren sich auf das Figürliche, welches sich in menschlichen und tierischen Plastiken, Skulpturen und Bildern wiederfinden lässt. Aus einer Serie mit dem Titel >>Amok<< zeigt Horst Engelhardt eine Skulpturenreihe von Menschenblöcken aus Holz. Diese spiegeln die Auseinandersetzung mit dem Giftgasanschlag auf eine U- Bahn in Tokio von 1995 wieder.  Das ist nur ein Beispiel für die immer wiederkehrende  „Schwere“ in den Arbeiten. Die Beschäftigung mit aktuellen Themen ist Horst Engelhardt ein Anliegen, wobei er es mittels intensiver Recherche versteht dies in Kunst zu transformieren und beeindruckend darzustellen. Nicht nur Holzskulpturen sondern auch das Hauen von weiblichen Formen in Stein werden favorisiert. Einen Kontrast dazu bieten die Werke von Jörg Engelhardt. Sie suggerieren hingegen eine Unbekümmertheit und Leichtigkeit wobei die Konzentration vorwiegend beim Modellieren und Herstellen von Bronze und Malen von Tierischem liegt. Der in einer philosophisch wirkenden menschlichen Position verharrende „Bronzeprimat“  der >>kleine Gorilla<< verkörpert nach Aussagen des Sohnes  einen introvertierten „Träumer“ und „Melancholiker“. Das Familiengespann Engelhardt zeigt vom 9.Mai bis 13.Juni eine abwechslungsreiche und spannend konzentrierte Ausstellung.

Geld - bildnerische Poetik zu einem unerlässlichen Thema

15.01. - Dezember 2014 in der Sparkasse Strausberg

http://www.moz.de/galerie/uebersicht/g3/258487/